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Künstlerporträts (10): ROR - Revolutions on Request
Frankfurter Rundschau | 07.06.2002
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++++ Ist ja klar, dass Vishnu beim Tischfußball einfach bessere Karten hat als Jesus: Während der Erlöser gerade mal über diesen einen langen Holzpfeiler zum Schießen verfügt, ist die indische Gottheit gleich mit vier Arme ausgestattet, und wirkt auch insgesamt um einiges gelenkiger. Dann hat sie außerdem noch den dicken Torwart in der Hinterhand, Ganesh, der Elefantengott. Und bei der christlichen Mannschaft steht auch wieder nur Jesus im Tor, der zwar brav die Arme ausbreitet, aber eben doch den Kasten so nicht recht sauber zu halten vermag.
Die Finnische Künstlergruppe Revolutions on Request geht ziemlich unorthodox mit allerhand Symbolen und Glaubensinsignien um. Die vier Künstler verweben das Antlitz Che Guevaras zum Bettvorleger, biegen Buddha als Leuchtstoffröhre zurecht, und lassen Hinduismus und Christentum gegeneinander auf dem Tischkicker antreten. Wo ROR sich breit macht, sieht es aus wie in einem sehr gut aufgeräumten Kinderzimmer. Dafür aber findet alles zwischen Motorfetischismus, Sportsgeist und ideololgischen Rolemodels alles seinen Platz, was man in der Adoleszenz so braucht.
Das wie aus einem Science-Fiction-Comic aussehende Motorrad ohne Lenker ist der wahr gewordene Traum eines jeden Motorradmagazin lesenden Jugendlichen, handgemalte Ikonen lassen an sehr, sehr gekonnte Schulheftkritzeleien denken, und die wie aus Bildschirmpixeln zusammen gesetzten Leuchtkörper taucht alles in ein nachgiebiges und doch überaus schickes Licht.
Die 1998 gegründete Gruppe versteht sich nicht nur als Produzent von Kunst, sondern auch als Experten in der Präsentation. So schön verspielt ihre Installationen auch sein mögen - handwerklich legen Revolutions on Request höchste Ansprüche an den Tag. Denn ihre Arbeiten wären nicht so überzeugend, hätten sie etwa auch formal diesen handgemachten Spielplatz-Charme. So aber sind sie reine Verführung.
Städelsches Kunstinstitut, Eingang über Holbeinstraße 1. hoh

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von/by

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