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Künstler-Porträts (17): Bless
Frankfurter Rundschau | 17.06.2002
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++++ Bless haben es schon immer verstanden, aus einer misslichen Lage plötzlich einen Glücksfall zu machen. Als sich die beiden Modestudentinnen kennenlernten, fanden sie es zum Beispiel sehr anstrengend, dass in ihrem Fach so viel Konkurrenz herrscht. Also schlossen sich Ines Kaag und Desiree Heiß lieber gleich zusammen und erfanden fortan gemeinsam Dinge, die es noch nicht gibt. Eine Perücke aus Pelz zum Beispiel. Ihre Idee schickten sie an das britische Lifestyle-Magazin "iD", dort entdeckte sie der Modeschöpfer Martin Margiela, und orderte gleich welche für seine Show. Da merkten Ines und Desiree, dass sie eine Firma gründen müssen, damit man ihre Sachen auch bestellen kann.
So entstand das Label Bless, und die beiden mussten sich auch nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen, wie man in ihrem Bereich nun Arbeit finden könnte. Sie machten sie sich einfach selbst.
Mittlerweile haben die beiden Designerinnen, die in Paris und Berlin arbeiten, fast zwanzig Editionen herausgegeben, angefangen von Ein-Mal-T-Shirts über Schuhe zum selbst Entwerfen bis hin zu Kleidung für Möbel. Ihre Arbeiten zeichnen sich vor allem durch ihr unspektakuläres Äußeres auf. Die Materialien stammen häufig aus gebrauchsorientierten Zusammenhängen, die gar nichts mit Stylefragen zu tun haben. So ist das T-Shirt aus Bügelvlies entstanden, die überdimensionierten Stuhlkissen aus alten Jeans, und ein schickes wie praktisches Kleingeldportemonnaie ist schlicht ein fertig gekauftes Ledertäschchen mit vier angenähten Ringen für den perfekten Halt in der Innenhand. Trotzdem haben alle Objekte einen gewissen Understatement-Schick.
Für die Manifesta hat Bless, die sich im Grenzbereich zwischen Mode, Design und Kunst bewegen, ein neues Themengebiet bearbeitet: Haushaltsgeräte und ihre ästhetische Qualität. Die ist, wenn man sich Staubsauger, Entsafter und Bügeleisen genauer betrachtet, sehr gering. Bless aber sucht Lösungen, und im Fall des Staubsaugers heißt die Lösung: ein Versteck im Stuhl. Bless baute einen ansehnlichen Holzstuhl auf Rollen um das hässliche Sauggerät herum, das diesen nicht mehr zu verlassen braucht, und trotzdem üben beide Geräte nahezu unbeeinträchtigt voneinander ihre Funktionen aus. hoh
Frankensteiner Hof, Große Rittergasse 103

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