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Künstler-Porträts (18): Måns Wrange
Frankfurter Rundschau | 18.06.2002
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++++ Dass der schwedische Durchschnittsmensch eine Frau ist, dürfte schlicht an dem geringfügigen Frauen-Überhang der Bevölkerung liegen. Andere Merkmale, die der Durchschnittsmensch hat, ergeben sich aus rein statistischen Daten, und keinesfalls aus der Häufigkeit ihres Auftretens. So kommt Alter von Marianne, der Durchschnittsschwedin, bestimmt nicht öfter vor als andere Altersgruppen, es liegt nur einfach auf der Mitte: 40. Genau wie die Tatsache, dass sie in der Stadt in einer Zwei-Zimmer-Wohnung wohnt.
Mittels einer Medienkampagne suchte der 1961 geborene Måns Wrange eine Person, die das statistische Profil seines Landes voll erfüllt. Marianne ist anonym, und trotzdem eine mittlerweile bekannte Person. In Zusammenarbeit mit einem Medienberater entwickelte der schwedische Künstler eine Meinungsbildungsstrategie, um Mariannes Ansichten in der öffentlichen Meinung zu implementieren. Marianne findet zum Beispiel, dass es Steuersenkungen für Solidarität geben sollte, und weil Wrange viele Personen des öffentlichen Lebens in Schweden zur Teilnahme an seinem Projekt eingeladen hat, wurde Mariannes Meinung zu unterschiedlichen Themen öffentlich diskutiert.
Im Frankfurter Kunstverein hat Måns Wrange in einem eigenen Raum sein Projekt im Stil von Info-Grafiken dokumentiert. Dabei ist seine Arbeit weniger künstlerischer als viel mehr soziologischer Natur. Wrange erforscht Kommunikations- und Meinungsbildungsmuster, und versucht mit seinen Kenntnissen, Einfluss auf gesellschaftliche Entwicklungen zu nehmen. Dass er dazu eine nach mathematischen Kriterien passende, aber ansonsten völlig nebulöse Figur erwählt hat, ist spannend.
Marianne selbst dagegen hat keine Lust auf Personenkult und will nicht selbst für ihre Meinung eintreten. Also dürfte ihr auch die Büste, die von ihr angefertigt wurde, um vor dem Rathaus der schwedischen Durchschnittsstadt Simrishamn für ihre zukünftige politische Bedeutung zu werben, nicht besonders gefallen. In der Tat nimmt die Büste auch in der Ausstellung eine seltsame Rolle ein. Ruft sie als Skulptur doch plötzlich wieder ganz den alten Ansatz der bildenden Kunst wach, der in diesem Zusammenhang nicht recht passen will.
Frankfurter Kunstverein, Markt 44 am Römerberg hoh

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