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Künstler-Porträts (28): Oliver Musovik
Frankfurter Rundschau | 29.06.2002
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++++ Der Vergleich mit einem Spielplatz ist nicht ganz unberechtigt: Die Installationen, die von den Mietern eines Wohnblocks in Skopje errichtet wurden, erinnern stark an Spielgeräte aus Müll. Nichts anderes sind sie eigentlich auch, wenngleich ihre Funktion nicht nur Spaß und Spiel ist, zumindest nicht im kindlichen Sinne. Aber ein Aussichtsturm aus verschrotteten Autobussitzen, ein Gerüst zum Sitzen aus alten Holzlatten und die ganzen anderen selbstgebastelten Objekte inmitten einer Siedlung in der Heimatstadt des Künstlers verraten viel über die kommunikativen Bedürfnisse der Bewohner.
Da sich hier sicher niemand darum kümmern wird, wie man die Wohnanlage wohl ein bisschen freundlicher, menschlicher, netter gestalten könnte, legen die Bürger selbst Hand an, und so sieht es dann auch aus. Sie basteln sich Treffpunkte, Unterstellmöglichkeiten und Sitzgelegenheiten.
Die Materialien, die sie dazu verwenden, sind Schrott, Spermüll und anderer Abfall. Und offenbar scheint das niemanden zu stören. Überall, wo der Mensch sich einrichtet und sich selbst überlassen wird, fängt er irgendwann an, merkwürdige Besiedlungsrituale vor zu nehmen.
In der Siedlung in Skopje, wo der 1971 geborene Künstler Oliver Musovik wohnt, hinterlassen sie ihre Spuren in Form von anarchischen Zivilisationsgewächsen. Musovik untersucht diese Einrichtungen mit dem Blick eines kriminologischen Analytikers.
Die Täter selbst sind ihm dabei unwichtig, die Bewohner hält er aus seinen Dokumentarfotos heraus. Statt dessen erkundet er die Gewohnheiten seiner Nachbarn mit einer Art Tatort-Fotografie.
Die Bilder versieht Musovik später mit Texten, in denen er die Stimmung beschreibt, Abläufe schildert, oder andere Alltagsnotizen hinzufügt, die das Bild vom Leben der Siedlungsbewohner von Skopje ergänzen. hoh
Frankensteiner Hof, Große Rittergasse 103

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