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Porträts (43): "Construction and Deconstruction Institute"
Frankfurter Rundschau | 17.07.2002
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++++ Erstmal braucht man den Supermarkt und die Bank. Beides findet man in Frankfurt quasi von selbst. Dann die Apotheke. Auch das ist zu schaffen. Für die Trinkhallen braucht man Erfahrung, auch wegen der Öffnungszeiten und dem Repertoire. Kompliziert wird es mit Clubs oder Galerien - jedenfalls dann, wenn es ans Unterscheiden geht: wichtig? cool? langweilig? Schwierig, wenn man neu in der Stadt ist.
Und praktisch, dass die vom "Construction and Deconstruction Institute" da ein wenig Orientierungshilfe leisten, die Biennalebesuchern zuweilen verwehrt bleibt. Als Sinnbild für das "Abgeworfensein" in der Fremde, sprich Frankfurt, hat Ioan Godeanu, Mitbegründer des "Construction and Deconstruction Institute" aus Bukarest, einen Frachtcontainer mit Fallschirmen dran vor der Schirn Kunsthalle abgestellt. Das deutet schonmal darauf hin, dass der Landeplatz nicht ganz zufällig war.
Der Fußboden dieser "One Way Ticket Worldwide Agency" ist mit einem stark vergrößerten Stadtplan beklebt, in dem mit Filzstift nützliche Orte ergänzt sind, zum Beispiel ein Waschsalon oder der Club King Kamehameha. Ortskundige können daraus Verschiedenes über gewisse Vorlieben des Filzstiftführenden ableiten. Für sie entstehen virtuelle Räume im Container und ein verschwommenes Psychogramm des Künstlers.
Der hat das Institut mit dem widersprüchlichen Namen 1998 zusammen mit Cosmin Gradinaru, Dan Panaitescu und Sergiu Negulici gegründet, nachdem sie alle von der Kunsthochschule in Bukarest ausgeschlossen worden waren. "Starke Abweichungen von der Schuldisziplin" ist für eine Kunstakademie eine merkwürdige Begründung, wäre es jedenfalls in Westeuropa. Vor diesem Hintergrund stellt die Gründung der Künstlergruppe eine Reaktion auf ein "rigides und intolerantes Regime" dar. Den Wunsch, einen freien, komplett unabhängigen, wenngleich virtuellen, Raum zu schaffen, wo man Ideen austauschen und Meinungen vertreten kann. Das Quartett versteht sich daher vor allem als "mentale Konstruktion" zur "Förderung künstlerischer Projekte jeder Art" und "Work-in-Progress".
Bislang hat das "Institut" vor allem durch Performances und Aktionen auf sich aufmerksam gemacht. Zurzeit beschäftigen sich die vier Rumänen allerdings in erster Linie mit Online-Animationen, Grafikkunst und Werbung. Was zwar nach "virtuellen Räumen", aber nicht unbedingt nach Unabhängigkeit klingt. ani

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