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Künstler-Porträts (41): Andreas Fogarasi
Frankfurter Rundschau | 15.07.2002
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++++ "Culture Park", "Kulturpark" oder "culturepark", modisch klein und zusammen geschrieben: Das hat etwas von den Vergnügungs- oder Freizeitparks an der Peripherie von Großstädten. "Culture Park", "Kulturpark" oder "culturepark" steht auch auf den Leuchtkästen, die Andreas Fogarasi ins Treppenhaus des Frankfurter Kunstvereins gehängt hat, damit sie sein Ensemble aus zwei Reihen Bestuhlung nebst Fernsehbildschirm vervollständigen.
Der Ort ist bedacht gewählt. Sowohl der Kunstverein als auch der Zwischenraum im Treppenhaus. Denn das kleine Ausstellungshaus liegt an der Schnittstelle eines Frankfurter "Culture Parks" mit der Schirn Kunsthalle als städtischem Renommierprojekt der 80er Jahre, dem Dom, der archäologischen Fundstätte, der Paulskirche und dem Römer mit seinen 60er Jahre-Fassaden, die so tun als seien sie echtes Fachwerk. Hier werden Busse japanischer Touristen abgeladen, damit sie ein wenig schnuppern können, was die Stadt als ihr Image zu vermitteln sucht.
Vom Treppenhaus hat man einen perfekten Blick nach draußen, um der eigenen Verortung innerhalb dieses Geflechtes nachzuspüren. Niederlassen kann man sich dabei auf den Sitzbänken von Charles und Ray Eames. Auch so eine Form von Kulturpark - sind sie doch Vorbild vieler modernistischer Entwürfe, mit denen seit den 60er Jahren Flughäfen oder Konferenzräume ausgestattete wurden, und Sinnbild für einen exklusiven Lifestyle der Erfolgreichen und kulturell Versierten.
Auf dem Bildschirm, der zwischen den Bänken von der Decke hängt, wird visuell zusammengeführt, was als Metapher in Ort, Leuchtkästen und Bestuhlung bereits angedeutet wird: die Wartehalle des Frankfurter Flughafens, ein Konferenzzimmer, die Schlips-Skulptur von Claes Oldenburg in der Mainzer Landstraße und der Blick vom Treppenhaus des Kunstvereins auf die U-Bahnstation Römer und die Schirn Kunsthalle: Elemente für den Imagetransfer eines erfolgreichen, wirtschaftlich abgesicherten und kulturell engagierten Frankfurts also.
Wie schade, dass die Bilder leblos wirken und man sich in Fogarasis Installation wie im Wartezimmer fühlt. Darüber sollten die politisch Verantwortlichen der Stadt vielleicht einmal nachdenken. jdv
Frankfurter Kunstverein, bis 25. August .

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von/by

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