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Künstlerporträts (53): Florian Pumhösl
Frankfurter Rundschau | 29.07.2002
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++++ Florian Pumhösl hat das Licht gebändigt und es dazu gebracht, sich in gleichmäßigen Reihen aufzustellen. Der kürzlich mit dem Kölner Kunst förderpreis ausgezeichnete Österreicher hat das Licht auf den großen, gerahmten Fotopapierbögen verschieden große und unterschiedlich intensive Punkte einbrennen lassen. So, als sei er mit der Taschenlampe über ein Lochraster gefahren, das beim Entstehungsprozess über der lichtempfindlichen Schicht gelegen hat.
Das Ergebnis ist eine Serie von reduzierten, bisweilen Dreidimensionalität suggerierenden Formen, die sich aus überstrahlenden Punkten zusammensetzen. Sie ergeben keine wiedererkennbare Form, kein Bild, aus dem so leicht das eine oder andere Zeichen gelesen werden könnte. Es sind spröde, eher naturwissenschaftlich anmutende Anordnungen, die trotz ihrer grafischen Kargheit eine stille, poetische Ausstrahlung besitzen. Hinter dem letzten der Bilder findet sich ein Zitat: "Du hast einige Male jüngst Entwicklungen in der exakten Naturwissenschaft vorweg genommen (noch nicht anerkannt), oder parallel entwickelt, die Dir noch nicht bewusst / bekannt waren." Auf einem in die Wandverkleidung eingebauten Monitor sieht man dazu ein Schwarzweiß-Video von sich langsam bewegenden Blättern und Ästen.
Bis sich herausstellt, dass die Äste in Wirklichkeit Tiere sind: Insekten, Stabheuschrecken, die aussehen, als wären sie dünne Zweige. So gesehen, sind sie äußerst gelungene Designobjekte aus der Entwurfswerkstatt der Natur, genauso wie die beiden großen Steine, die vor dem Monitor auf dem Boden liegen. Das alles sieht clean aus, aufgeräumt, bewusst so und nicht anders inszeniert.
Florian Pumhösls Manifesta-Beitrag ist eine rätselhafte Installation, deren drei Elemente sowohl einzeln funktionieren als auch im Sinne einer skulpturalen Rauminstallation. Der 1971 in Wien geborene Künstler, der seit 1997 die Buchreihe montage herausgibt, hat eine äußerst klinische Formensprache entwickelt, in der er Zustände, die aus dem Kontext "Natur" kommen, beschreibt. Er nahm 2001 an der Triennale in Yokohama teil und hatte mehrere Einzelausstellungen in Österreich.
Seine Arbeit dreht sich um mehr als nur um das ästhetisierende Zähmen von Formen. Es entsteht eine merkwürdige Spannung zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit, in der sich beide Positionen auflösen und zu einer neuen, faszinierenden und etwas unheimlichen ästhetischen Sprache finden. hoh
Frankfurter Kunstverein, am Römerberg, Markt 44, bis 25. August, täglich (auch montags) von 11 bis 19 Uhr geöffnet.

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von/by

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