--------------------------------------------------------------------------------------
--------------------------------------------------------------------------------------
M A N I F E S T A 4

--------------------------------------------------------------------------------------

PROJEKT / VERANSTALTUNGEN / HEUTE / INFORMATIONEN / FORUM / PRESSE          \\english

//////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////

Pressespiegel
Pressemappe
Text Archive
Bildmaterial
--------------------  
back
--------------------










****************************************************************
Künstlerporträts (58): Nomeda und Gediminas Urbonas
Frankfurter Rundschau | 03.08.2002
****************************************************************

++++ Die Menschen in Litauen befinden sich in einer merkwürdigen Situation. Der gesellschaftliche und politische Umbruch entwickelt sich rasch, langsamer dagegen entwickelt sich die Fähigkeit, mit den Konsequenzen fertig zu werden. Damit befasst sich die Arbeit Transmute von Nomeda und Gediminas Urbonas, die auf soziologischer und künstlerischer Weise der "litauischen Seele" nachspürt.
Die beiden litauischen Künstler haben im Eingangsbereich des Kunstvereins ein Terminal mit Monitor ausgestellt, auf dem sie eines ihrer Kunstprojekte zeigen, die sich immer mit gesellschaftlichen Themen ihres Heimatlandes beschäftigen. Seit 1993 leiten Nomeda und Gediminas Urbonas interdisziplinäre Kunstprogramme, die Modelle für gesellschaftliche und künstlerische Interaktion finden. Dabei konzentrieren sich ihre Untersuchungen auch auf den Einfluss der Medien in dieser noch jungen Demokratie.
In ihrem Projekt Transmute, mit dem sie auch auf der Documenta 11 vertreten sind, lassen sie beruflich erfolgreiche litauische Frauen erzählen, wie sich die sowjetische Propaganda in der Vergangenheit auf ihre Sicht der Welt ausgewirkt hat. So erzählt eine Physikerin von ihrem ersten Besuch in Kanada, dass sie erstaunt war über die hohe Zahl von Behinderten. Eine kuriose Feststellung, die nur darauf zurück zu führen ist, dass in Litauen Behinderte nicht in der Öffentlichkeit zu sehen sind.
Alle Befragten befassen sich insbesondere mit der Rolle der Frau in ihrem sich wandelnden Land. Das von den Medien verbreitete und von der Gesellschaft weitgehend gestützte Frauenbild bewegt sich zwischen den Klischees der kochenden Hausfrau und dem repräsentativen Vamp. "Ein Bild, das nichts mit arbeitenden, künstlerischen Frauen zu tun hat", beschreibt Erika Grigoaviciene, Kunstkritikerin aus Vilnius.
Transmute ist ein ausschnitthafter Lagebericht aus einem wenig bekannten Land, eine Reflexion über nationale und individuelle Befindlichkeit in einem Stadium "zwischen dem, was nicht mehr ist, und dem, was noch nicht ist".
Frankfurter Kunstverein, Am Römerberg, Markt 44, bis 25. August. hoh

................................................................
von/by

--------------------------------------------------------------------------------------
TOP                                © M A N I F E S T A 4
--------------------------------------------------------------------------------------

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
unterstützt durch //
       [Stadt Frankfurt am Main]    [Allianz Kulturstiftung]    [Messe Frankfurt]
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++