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M A N I F E S T A 4

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Manifesta 4
Pressetext | März 2002
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++++ Manifesta 4 soll sich als Projekt möglichst ohne einen fest vorformulierten thematischen Rahmen entfalten. Wir haben versucht, auf unseren Reisen so viele Kontakte wie möglich herzustellen, Kontakte zu Menschen in unterschiedlichen Kontexten und Situationen. Anknüpfend an diese vielfältige Bestandsaufnahme soll Manifesta 4 in einem komplexen Prozess mit allen Beteiligten entwickelt werden.

Drei Vektoren sollen der Manifesta 4 Richtung geben. Die KünstlerInnen, die Kuratorinnen als Mittler und die Stadt Frankfurt verstärken und stützen einander, setzen einen Dialog in Gang, einen wechselseitigen Informationsfluss, in dem die jeweiligen Realitäten, aber auch Formen der Zusammenarbeit und des Erlebens unterschiedlicher Situationen hervortreten. Manifesta 4 sucht den Ausdruck von Differenzen und Subjektivitäten, nicht deren Neutralisierung.

Manifesta 4 fragt, wie Kunst von anderen kulturellen Praktiken der Gegenwart herausgefordert wird und sich mit gesellschaftlichen und politischen Auseinandersetzungen in unterschiedlichen Bereichen und Gebieten verbindet. Das Projekt wird weder mit binären Oppositionen (Innen/Außen, Exklusion/Inklusion) operieren, noch nationale Identitäten herausstellen, es versucht stattdessen rhizomatische Strukturen zu entfalten, die ein Projekt mit einem anderen, eine Gruppe mit einer anderen und beide wiederum mit dem physischen Ort verbinden können; eine Struktur also, die in jenem flüchtigen Augenblick angesiedelt ist, in dem eine bestimmte Praxis sich selbst von einem Territorium zu einem anderen bewegt.

Manifesta 4 wird Spuren legen, Wege bahnen durch die Stadt Frankfurt, dabei Widersprüche der Gegenwart aufdecken und zeigen, wie KünstlerInnen die klassische Beziehung von Raum und Zeit neu bestimmen: in der Erfahrung des Städtischen, des Wohnens, der Mobilität, des Reisens, des Exils, der Sprache, des Gesprächs und der Übersetzung, der Ausdauer, des Gedächtnisses und der Geschichte – und das nicht ohne Ironie und Sinn für den richtigen, den grenzüberschreitenden Humor.

Die Topografie der Ausstellung orientiert sich an den Schauplätzen Frankensteiner Hof, Frankfurter Kunstverein, dem Außenraum der Schirn Kunsthalle, Portikus, Städelmuseum und Städelschule und umfasst das Mainufer und U-Bahnstationen in der Stadtmitte. Manifesta 4 wird nicht nur physisch im Stadtraum präsent sein, sondern auch mit dem Hessischen Rundfunk (Fernsehen und Radio, der Radiostation Radio X und dem Offenen Kanal Offenbach/Frankfurt zusammenarbeiten.

Die Internetpräsenz von Manifesta 4 (www.manifesta.de und www.e-manifesta.org) wird ergänzt durch individuelle online Projekte teilnehmender KünstlerInnen.


Frankensteiner Hof (Große Ritter Gasse)

Das seit einigen Jahren leerstehende Gebäude des Stadtentwässerungsamtes wird zu einem der zentralen Schauplätze der Manifesta 4 umgewandelt. Zu den architektonischen Elementen des Gebäudes gehören eine Vielzahl von Raumtypen, Werkstätten, Bädern, Garagen, die frühere Kantine und Büroflächen sowie ein ehemaliger Schlauchturm, der von Massimo Bartolini in eine raumgreifende, multi-mediale Arbeit umgewandelt wird. Die Frankfurter Künstlergruppe finger wird ihr Projekt „evolutionäre Zellen – selbstbeauftragtes Gestalten gesellschaftlicher Perspektiven“ im Treppenhaus präsentieren. Monika Sosnowska installiert in einem der Räume eine architekturbezogene Arbeit und Sancho Silva nutzt die ehemalige Kantine für seinen „Bunker“.

Neben den ca. 20 Künstlerprojekten ist der Frankensteiner Hof als Präsentations- und Informationsort vorgesehen. Projektpräsentationen, Diskussionen und das Manifesta Videoprogramm werden ebenso angeboten, wie Zugang zum Diskussionsforum e-manifesta.org und Online-Präsentationen. Diese Aktivitäten und Präsentationen werden von den teilnehmenden KünstlerInnen initiiert und über die gesamte Laufzeit mitgetragen.


Frankfurter Kunstverein

Der Frankfurter Kunstverein hat das kulturelle Leben in Frankfurt in den letzten 170 Jahren wesentlich mitbestimmt. Der 1829 gegründete, damit älteste Kunstverein in Deutschland spielt eine bestimmende Rolle für die Diskussion zeitgenössischer Kunst-Praktiken in Frankfurt. Der „reisende Künstler“ Christoph Fink wird seine Wege durch Frankfurt hier präsentieren. Bleda & Rosa zeigen Photoserien, die sich mit der Frühgeschichte Frankfurts beschäftigen. Neben vielen anderen werden die Arbeiten von Olivier Bardin, Pia Rönicke und Jeanne Faust im Kunstverein gezeigt.
Während Manifesta 4 wird der Kunstverein neben einem wichtigen Teil der Ausstellung auch die Funktion eines Forschungslaboratoriums innehaben. Die öffentliche Zugänglichkeit von Informationen, die bei großen Ausstellungsprojekten sonst eher unsichtbar bleiben, ist ein zentrales Anliegen der Manifesta 4.
Während der gesamten Dauer der Manifesta 4 stehen dem Publikum die Recherchematerialien der Kuratorinnen (ca. 700 Künstlerdossiers) zur Verfügung und gehen eine räumliche Verbindung mit den Arbeiten von Mathieu Mercier ein. Eine ergänzende Bibliothek mit aktuellen Katalogen und Dokumentationen wird eingerichtet. Direkt angrenzend wird das Projekt „Kiosk“ gezeigt: eine Ausstellung unabhängiger Verlage, organisiert vom Revolver Verlag aus Frankfurt.


Schirn Kunsthalle (Öffentlicher Raum)

Direkt gegenüber dem Kunstverein, an einem der zentralen historischen Orte Frankfurts, in der Nähe von Rathaus/Römer und archäologischen Ausgrabungen, bietet die Kunsthalle Schirn diverse öffentliche Räume (Rotunde, Fassade, Durchgänge), die den Künstlern für ihre Projekte zur Verfügung stehen.

Ion Godeanu, Gründer des „Construction & Deconstruction Institute“ wird den „Tisch“ und die Freifläche der Umgebung für seine Arbeit nutzen.


Portikus

Der Portikus – hinter dem markanten klassizistischen Portal der zerstörten Stadtbücherei gelegen – wird von der Städelschule als Kunsthalle geführt. Seine praktikablen Dimensionen (eine Fläche von ca. 100m²) bieten sich seit jeher für Einzelausstellungen und kleinere Gruppenausstellungen an. Für Manifesta 4 sind Objekte und Installationen von Hans Schabus und Gerard Byrne zusammen mit weiteren KünstlerInnen geplant in der Absicht einen Dialog der Beteiligungen zu erzielen.


Städelsches Kunstinstitut

In Zusammenarbeit mit dem Städelschen Kunstinstitut wird in der Ausstellungshalle Holbeinstraße ein experimentelles Video-Environment für die simultane Präsentation von Videoarbeiten eingerichtet. Eine Sammlung von Objekten der Gruppe Revolutions on Request ergänzt die Präsentation im Neubau des Museums, welches eine der besten Sammlungen klassischer und moderner Kunst Deutschlands besitzt.
Das Posterprojekt von Lise Harlev verbindet einige teilnehmende Institutionen und wird in den Eingangsbereichen von Kunstverein, Portikus und Städel gezeigt.


Staatliche Hochschule für bildende Künste, Städelschule.

Die renommierte Kunsthochschule beherbergt seit Januar 2002 die Vortragsreihe der Manifesta 4. Ein einwöchiges summer-camp für KunststudentInnen ist für Ende Juli in Vorbereitung.


Weitere Kooperationen

Zwei Frankfurter Künstlergruppen werden weiterführende und ergänzende Aktivitäten zu Manifesta 4 realisieren. rraum02 in der Darmstädter Landstraße und finger in der Alten Mainzer Gasse, wo Luke Fowlers Projekt zu sehen sein wird.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie werden ausgewählte Orte im Stadtraum mit Hintergrundinformationen zu Geschichte, Sozialentwicklung und aktuellen Themen „markiert“ und in dieser Weise auch den Ausstellungsbesuchern näher gebracht.


Wer die Manifesta 4 besucht und den verschiedenen durch die Stadt gelegten Spuren folgt, der wird die urbane Vielfalt Frankfurts und kulturelle und andere Aktivitäten dieser Stadt auf verschiedensten Ebenen erleben.


Öffentlicher Raum

Projekte im urbanen Raum werden die verschiedenen Veranstaltungsorte an unterschiedlichen Orten der städtischen Topografie ergänzen. Die etablierten Kunstinstitutionen Frankfurts werden einbezogen, gleichberechtigt mit den weniger etablierten und unabhängigen Veranstaltungsorten und öffentlichen Räumen.
Projekte u.a. von Mark Bijl, Andreja Kuluncic, Laura Stasiulyte und dem Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie sind in Vorbereitung.
Mainufer, öffentliche Grünanlagen

In letzter Zeit haben sich diverse Planungsinitiativen damit beschäftigt, den Uferraum für Freizeitaktivitäten zu “entdecken”. Das Flussufer wird unter anderem durch die Projekte von Jasper van den Brink, Antal Lakner und Gianni Motti in die Ausstellung mit einbezogen.


U-Bahn Stationen

Eigene Projekte für die Infoscreens in den Stationen des öffentlichen Nahverkehrs sind geplant. Kurzvideos (Takehito Koganezawa und Jon Mikel Euba) und öffentliche Bekanntmachungen wie „I need U for Manifesta“ von Luchezar Boyadjiev sind in Vorbereitung.



Medien-Schauplätze

hr 2 Radio

In Zusammenarbeit mit dem Hessischen Rundfunk als Medienpartner der Manifesta 4 wurde ein weiterer „Raum“ für künstlerische Beiträge und kunstbezogene Informationen wie z.B. individuelle audio-portraits der Manifesta 4 TeilnehmerInnen geschaffen.

Eine öffentliche Radiodiskussion zur Manifesta 4 ist für das Eröffnungswochenende geplant.

hr Fernsehen

Vom hr Fernsehen wurde Sendezeit zur Ausstrahlung der Manifesta Videoprogramme mit Beiträgen von u.a. Pia Greschner, Lyudmila Gorlova, Davide Grassi, Liga Marcinkevica, Ivan Moudov, Olivier Nottellet, Erzen Shkololli, Artur Zmijewski angeboten.


Radio X

Spezielle Radioprogramme in Zusammenarbeit mit anwesenden KünstlerInnen sind in Vorbereitung.


Offener Kanal Offenbach / Frankfurt

Der Offener Kanal Offenbach kann in der Rhein-Main-Region in allen Haushalten mit Kabelanschluss empfangen werden. Es besteht die Möglichkeit, für teilnehmende KünstlerInnen und die interessierte Öffentlichkeit dieses Mediums zu nutzen.


Website

Integraler Bestandteil von Manifesta 4 sind Online-Aktivitäten. Die Website www.manifesta.de wird die allgemeinen Bemühungen um Transparenz und Hintergrundinformation unterstützen. Kontaktinformationen, Förderinformationen und Bibliographien werden die herkömmliche Ausstellungspräsenz erweitern. Die TeilnehmerInnen sind eingeladen eine aktive Rolle in der Gestaltung ihrer Web-Präsenz zu spielen. Als zusätzliche Kontextinformation werden Materialien und Informationen aus dem Recherchearchiv ebenso online zur Verfügung gestellt.

Die interaktive Plattform www.e-manifesta.org ist ein Projekt des spanischen Teilnehmers Daniel Garcia Andujar und reagiert auf das Bedürfnis nach offener, nicht redigierter Kommunikation. Mailing Lists, Chat und unabhängige Beiträge in diesem offenen Portal bieten für die Ausstellungsdauer und darüber hinaus die Möglichkeit zur direkten Kommunikation aller Beteiligten. Kunstspezifische Information, Hinweise auf lokale und internationale Veranstaltungen sind ebenso vorgesehen wie die Thematisierung aktueller sozialer und politischer Fragen.

Einzelne Onlineprojekte der Manifesta 4 sind u.a. WWW.0100101110101101.ORG und www.absolute-sale.com.


Manifesta Lectures an der Städelschule

Das Vorlesungsprogramm hat bereits im Februar 2002 begonnen. Es soll eine „Umkehrbewegung der Kommunikation“ in Gang setzen. Während sich die Recherchephase auf Besuche in europäischen Ländern konzentriert hat gibt das Vorlesungsprogramm dem Frankfurter Publikum die Möglichkeit mit Theoretikern, Kuratoren und Vermittlern in Kontakt zu treten, die durch ihre Beiträge in Ausbildung, Medien und Diskurs ihren jeweiligen lokalen Kontext geprägt haben.

Bislang wurden eingeladen:

Branislav Dimitrijevic, Belgrad
Hedwig Saxenhuber, Wien
Lionel Bovier, Lausanne
Franck Larcade, Bilbao
Dagmar Demming, Oslo
Katy Deepwell, London
João Fernandes, Porto
Erden Kosova, Istanbul
Gianni Romano, Mailand
Suzana Milevska, Skopje / London

Das Vorlesungsprogramm wird während der Ausstellungsdauer durch wöchentliche Projektpräsentationen und Diskussionen im Frankensteiner Hof fortgesetzt.



Gasthaus / Manifesta Camp

Mit einer besonderen Initiative der Städelschule in Zusammenarbeit mit Kunsthochschulen in Europa wird dem starken Interesse von KunststudentInnen an Manifesta 4 Rechnung getragen.

Für Ende Juli 2002 wird ein einwöchiges Camp vorbereitet, um die theoretische Reflexion der Ausstellung zu vertiefen und um den Dialog zwischen den Kunststudenten aus Europa zu intensivieren. Besonderes Gewicht liegt auf Künstlervorträgen und Produktionsmöglichkeiten vor Ort.


Trainee Programm (RAVE Stipendien)

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart (IFA)ist ein Traineeprogramm für KollegInnen aus Schwellen- und Entwicklungsländern angeboten worden.

Drei EmpfängerInnen des RAVE Stipendiums erhielten die Möglichkeit, vom März bis zum Juni im Manifesta 4 Team mitzuarbeiten. Sie können einerseits Erfahrungen in Ausstellungsplanung und Projektmanagement sammeln, andererseits ihre im Kontext anderer Kulturen gewonnenen Erfahrungen in die Vorbereitung der Manifesta 4 einbringen.

Die Stipendiaten sind:

Maria Vassileva, Sofia; Denis Romanovski, Minsk; Florian Agalliu, Tirana


AICA Round-Tables

Die internationale Kunstkritikervereinigung AICA wird am Eröffnungswochenende zwei Podiumsdiskussionen zu aktuellen Fragestellungen in Frankfurt abhalten.


Vermittlung

Neben den täglich angebotenen Ausstellungseinführungen werden auch Sonderprogramme nach Vereinbarung und zu Themenschwerpunkten angeboten.

So ist z.B. jeden Samstag ein Schwerpunkt „Kunst im öffentlichen Raum“ in Zusammenarbeit mit Kunstkontakt und eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie in Vorbereitung.




Der Ausstellungsführer

Verlag: Hatje Cantz, Ostfildern – Ruit
Gestaltung: Pronto, Berlin

Enthält alle wichtigen Informationen über die Manifesta 4 sowie die wichtigsten Projekte und Programme von KünstlerInnen (Biografien, Kurztexte, Ausstellungsplan, usw.).

Sprache deutsch/englisch
Erscheinungsdatum 24. Mai 2002


Katalog

Verlag: Hatje Cantz, Ostfildern – Ruit
Gestaltung: Pronto, Berlin


Der Katalog steht in Übereinstimmung mit dem allgemeinen Ansatz von Transparenz und Information über den Prozess. Informationen der Internationalen Stiftung Manifesta, Gespräche mit den Kuratorinnen, Texte von Gastautoren ergänzen die individuelle Vorstellung der TeilnehmerInnen und deren Projekte mit Hintergrundmaterial und Abbildungen.

Das Katalogkonzept ermöglicht die Erweiterung mit zusätzlicher, aktualisierter Information in weiterer Folge.

Sprache deutsch/englisch (2 Ausgaben)
Erscheinungsdatum: 24. Mai 2002

Die Installationsansichten der fertig gestellten Werke werden in einem am 9. Juni fertig gestellten Paket nachgeliefert werden.

Andere Publikationen

Buchprojekte beteiligter KünstlerInnen, eine Zeitung und Veranstaltungsprogramme sind geplant.

Art kaleidoscope

Anlässlich der Manifesta 4 erscheint ein Sonderheft mit Portraits aller beteiligten KünstlerInnen.


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von/by Manifesta 4

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