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Künstler-Porträts (38): Revolver
Frankfurter Rundschau | 11.07.2002
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++++ Auf den ersten Blick sieht es im kleinen Seitenraum in einem der oberen Geschosse des Kunstvereins nicht aus, als sei hier noch ein Teil der Ausstellung Manifesta 4 angesiedelt, sondern ein Museumsshop oder eine Leseecke. Revolver, das Archiv für aktuelle Kunst, stellt einfach verschiedene Publikationen aus. Bücher, Kataloge, Hefte, Schallplatten unterschiedlichter Herkunft, aber immer, zumindest entfernt, aus dem Kunst-Umfeld, liegen auf den Tischen aus und können durchgeblättert und gelesen werden.
Ein Büchertisch als Ausstellungsbeitrag? Die Manifesta-Kuratoren haben Christoph Keller, der Revolver 1999 gegründet hat, als "Teilnehmer" eingeladen. Und Teilnehmer muss nicht automatisch Künstler heißen. Auf diesen Begriff legt das Manifesta-Team bei allen Ausstellenden deshalb Wert, weil sich viele davon in einem Grenzbereich zwischen Kunst und Kunstvermittlung, Organisation oder Distribution befinden.
Wie die Arbeit von Christoph Keller. Er hat sich dem Genre Künstlerbuch gewidmet, das er mit jungen und internationalen Künstlern neu interpretiert. Mit der Schriftenreihe "Revolver blanco" stellt er regelmäßiger Folge theoretische und literarische Texte zur aktuellen Kunst von Künstlern, Kritikern, Kuratoren und anderen Autoren vor.
Revolver gibt also selbst Bücher zur Kunst heraus, einerseits. Andererseits sammelt und archiviert Christoph Keller allerlei Publikationen und stellt sie der Öffentlichkeit zur Verfügung. "Die Auswahl der vorgestellten Projekte ist nicht repräsentativ", beschreibt er sein Kiosk-Projekt, mit dem er auf der Manifesta vertreten ist. "Sondern es hat sich aus verschiedenen internationalen, kollegialen Beziehungen entwickelt."
Zu seinem Angebot zählen internationale Kunstmagazine, die sonst nur in ein oder zwei Kunstbuchhandlungen deutschlandweit erhältlich sind, wie zum Beispiel das Butt Magazine aus den Niederlanden. Aber auch bekanntere Verlage wie der Martin Schmitz Verlag, der Bücher rund um die Themenbereiche Kunst und Subkultur heraus gibt, finden sich am Kellerschen Kiosk.
Christoph Keller und Revolver funktionieren also wie ein Katalysator. Ihre kreative Tätigkeit besteht im Aufgreifen und Auswählen - ein Prinzip, das in der Musikbranche längst üblich ist, beispielsweise, wenn bekannte Discjockeys oder Produzenten Musikstücke auswählen und das entstehende Album unter ihrem Namen verkaufen.
Auch bei solchen Musikern besteht die Leistung nicht darin, Musik zu erzeugen, sondern Musikstücke zu kennen und gekonnt zu einander in Verbindung zu setzen. Eine gute und wichtige Funktion vor allem für die Verbreitung von Veröffentlichungen, die abseits des Mainstream angesiedelt sind - in der Musik ebenso wie in der Kunst. Denn wer könnte schon von sich behaupten, er habe das gesamte Angebot im Blick und kenne sich hundertprozentig aus? Höchstens vielleicht Christoph Keller. hoh
Frankfurter Kunstverein, Steinernes Haus am Römerberg, bis 25. August.

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