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Künstlerporträts (40): Jun Yang
Frankfurter Rundschau | 13.07.2002
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++++ Bis er vier Jahre alt war, wusste Jun Yang, wer er war: ein Kleinkind, das in China bei seinen Eltern lebt. Doch dann begann es schwierig zu werden. Denn seine Eltern emigrierten 1979 von China nach Europa und landeten in Wien, wo sie eigentlich nur auf ihre Papiere warteten. Doch das ursprünglich anvisierte Ziel, Belgien, erreichten sie nie. Sie hatten irgendwann aufgehört, dort hin zu wollen, warum auch, beide Orte waren gleich fremd, und vor allem waren sie nicht China, was machte das also für einen Unterschied.
Jun Yang begann, Deutsch zu lernen. Er lernte auch, dass es keineswegs selbstverständlich ist, Jun Yang in Wien zu sein, während es durchaus selbstverständlich war, Jun Yang in China zu sein. Die Menschen verstanden seinen Namen nicht, konnten ihn sich nicht merken, schrieben ihn falsch oder interessierten sich nicht mal dafür, wie er lautete. Sein Name, der vor dem Umzug nach Europa noch aus chinesischen Schriftzeichen bestand, bekam zunächst ein ganz anderes Aussehen. Dann, und das mag mindestens eben so verunsichernd gewirkt haben, bekam er zahlreiche irrtümliche Varianten, den Jun Yangs Mitmenschen ihm verliehen. Sogar Post für Mrs June Young bekam er.
Jun Yang beschäftigt sich in seinem Manifesta-Beitrag mit sich selbst. Sein Name ist dabei einfacher Inbegriff von Identität. Einfach sind auch seine Mittel: Auf einem Monitor mit schwarzem Hintergrund zeigt er die verschiedenen Varianten, die sein Name im Laufe der Jahre durchlebt hat, und kommentiert die einzelnen Stadien - von der ursprünglichen chinesischen Bedeutung, Krieger, bis hin zu den absurden Versionen, die ihm in Europa zuteil wurden. Jun Yangs Arbeiten waren schon in anderen großen Ausstellungen zu sehen, unter anderem in New Heimat im Frankfurter Kunstverein. Heute wohnt er zeitweise wieder in China. Sonst ist er Jun Yang, ein Künstler, der in Wien lebt. hoh
Frankensteiner Hof, Große Rittergasse 103, bis 25. August

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