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Künstler-Porträts (64): Maria Papadimitriou
Frankfurter Rundschau | 10.08.2002
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++++ Kunst hat gegen Fußball keine Chance. Das hat Maria Papadimitriou (geboren 1957) am eigenen Leib erfahren. Zugunsten der WM-Fernsehübertragungen musste ihr Manifesta-Beitrag, den sie am Infoscreen des Haupbahnhof installiert hatte, in den Frankensteiner Hof umziehen.
Das laufende Projekt der Griechin trägt den Titel T.A.M.A. (Temporary Museum for all) und wird von der Installation für die Manifesta repräsentiert. Für T.A.M.A. hat Papadimitriou Wanderpopulationen wie die Roma und Vlach in Avliza beobachtet, einem heruntergekommenen Stadtviertel Athens. Die dort virulente Dynamik, die verschiedenartigen visuellen und anthropologischen Elemente und deren meist friedliche Koexistenz sucht sie aufzunehmen. Ziel sind nicht neue Bilder, sondern ein neues System der Kunstproduktion. Nach Papadimitrious eigener Aussage will T.A.M.A. "soziale Einrichtungen für wandernde Bevölkerungsgruppen" schaffen, die "von den seelischen Bedürfnissen der Nomaden abhängig" sind.
Den Besuchern präsentiert sie acht weiße Plastikgartenstühle auf dem Hof des ehemaligen Wasserwerkes, locker verteilt auf einem Podest. Für Gemütlichkeit sorgt der Pseudo-Perserteppich auf dem Boden, für Unterhaltung orientalische Blasmusik aus dem Lautsprecher. Wer will, kann sich dort niederlassen. In jedem Fall ist man auf sich selbst verwiesen, verweigert sich die Sprödheit der Stuhlinstallation doch hartnäckig Reflexionen über deren visuelle, skulpturale Kraft. Es ist ein Ort, an dem man zusammenkommt, um danach unsentimental wieder auseinander zu gehen. Ein Ort für Nomaden auf Zeit. So provisorisch, wie diese Installation daherkommt, könnte sie jederzeit eingepackt werden, um an anderer Stelle wieder aufzutauchen. Im Griechischen heißt "Tama" so viel wie "Angebot". Nichts anderes will die Arbeit von Maria Papadimitriou sein.
Frankensteiner Hof, Rittergasse 103, Trespassing, bis 25. August. jdv

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